Mehr als 100 Länder auf allen fünf Kontinenten bauen Reis an. 2007 haben diese Länder zusammen 650 Millionen Tonnen Reis geerntet. China, Indien und Indonesien sind die wichtigsten Länder im Reisanbau, aber auch in Vietnam und Thailand wird massenhaft Reis, vor allem für den Export, geerntet. Die Erträge aus den USA, Südamerika und Europa sind auch nicht zu unterschätzen. Je nach Sorte braucht der Reis zwischen drei und acht Monaten, bis er geerntet werden kann. Die Reispflanze ist dann 80 bis 120 Zentimeter hoch, ein Halm trägt 10 bis 20 Rispen, die jeweils bis zu 200 Reiskörner enthalten können. Bei der Ernte wird zwischen manuellen und maschinellen Methoden unterschieden.
In vielen asiatischen Ländern bestimmt die Nachbarschaftshilfe das alltägliche Leben, wenn die Reisernte ansteht: Denn ohne die Hilfe von Freunden, anderen Familien und fleißigen Helfern ist es dem Reisbauern fast unmöglich, seine Ernte einzufahren. Bei der manuellen Ernte, wie sie heute unter anderem in Thailand, Indonesien, China, aber auch in Italien noch zu finden ist, wird Halm für Halm von Hand geerntet. Die Körner haben bei der Ernte einen Feuchtigkeitsgehalt von rund 20 Prozent. In Gruppenarbeit wird in der Regel ein Feld nach dem anderen mit der Sichel geerntet und die Rispen werden in Garben zusammengebunden. Vor allem in Asien ist die Reisernte mit vielen Mythen und Ritualen verbunden. In Indonesien zum Beispiel schneiden die Frauen mit einem zwischen den Fingern versteckt gehaltenem Messer, dem Ani-Ani, nur die Rispen des Reises ab und werfen sie sich über den Rücken in einen Korb, die Halme bleiben stehen. Die Geister sollen nicht gestört werden. Die mit Stroh zusammengebundenen Garben werden entweder als Haufen auf dem Feld gesammelt, oder aber von Menschen und Tieren ins Dorf gebracht, bevor sie dann gedroschen werden. Bei manuell geerntetem Reis liegen zwischen Ernte und Drusch in der Regel einige Tage, damit der Reis noch etwas trocknen kann.
Mechanische Reisernte
Nicht überall auf der Welt wird der Reis noch von Hand geerntet. In Japan zum Beispiel haben sich kleine Mähdrescher durchgesetzt. Japan ist führend in der Anwendung dieser speziell für die Reisernte angefertigten Mähdrescher. Auch in Spanien ist die Reisernte mittlerweile fast flächendeckend vollmechanisiert. Schwere Mähdrescher, die Raupen statt Vorderräder haben, denn die Reifen würden in dem schlammigen Boden versinken, ernten die Reisfelder ab, sobald die Rispen braun geworden sind. Tankweise wird der bereits gedroschene Reis an den Rand des Feldes gefahren, wo Lastwagen warten und den Reis dann für die weitere Verarbeitung abtransportieren. Auch in Kalifornien wird der Reis heutzutage mit den Raupen-Mähdreschern abgeerntet.